Resumee unserer 2024er Tour

Nun sind wir schon ein paar Tage wieder zuhause und versuchen, uns wiedereinzuleben. Diese Woche haben wir noch Urlaub, ist noch bis Sonntag unsere Ausrede. Erst dann geht der normale Alltag wieder los. Aber einen Rückblick auf die letzten 5 Wochen wollen wir trotzdem schon mal wagen.

Strecken

Die gefahrenen Strecken waren sehr unterschiedlich: von den Radautobahnen im Ruhrgebiet bis zu den Waldwegen auf dem Weg von Wolfenbüttel nach Northeim. Nur auf wenigen Teilstrecken mussten wir uns die Strasse mit Autos oder Lastwagen teilen. Dann haben wir versucht, schnell eine Alternative zu finden, auch auf Kosten von längeren Umwegen. Einen großen Teil unserer Reise konnten wir auf Flußradwegen fahren: Elbe-Seiten-Kanal, Weser, Fulda, Main, Rhein. Diese waren (fast) alle asphaltiert und hatten keine großen Höhenunterschiede. Das „Querfahren“ jedoch von Wolfenbüttel über Northeim an die Weser bei Beverungen, sowie über den Teutoburgerwald von Lippstadt nach Minden kostete dann schon etwas mehr Kraftaufwand.

Wetter

Auch wenn wir Regentage hatten, so sind wir doch insgesamt zufrieden mit dem Wetter auf der Tour. Starkregen konnten wir glücklicherweise trocken abwarten, mal in einer Bushaltestelle, mal unter einer Schaufensterüberdachung und auch ein großer Baum bot uns einen fast trockenen Platz unter seinem Blätterdach. Der Wind meinte es allgemein gut mit uns. Speziell an den letzten Tagen konnten wir uns über einen unterstützenden Rückenwind freuen.

Orte und Städte

Viele Dörfer, Orte und Städte haben wir durchfahren und überall gab es etwas zu sehen oder zu bestaunen. Waren es anfangs die großen Hofanlagen in der Heide, die nicht immer einen tollen und sauberen Eindruck machten, waren es später die Orte an den Flüssen, in denen sich der Tourismus bemerkbar machte. Das Ruhrgebiet ist eine grüne Oase mitten in Deutschland, mit breiten Strassen und Wegen, allerdings auch mit Ecken, die an dem Aufschwung nach dem Ende des Bergbaus nicht teilgenommen haben. Einen Kontrast in der Landwirtschaft sahen wir dann entlang der Weser gegenüber den Orten in der Heide. Deutlich sauberer und aufgeräumter wirkten dort die Hofanlagen. Ein Zeichen für grösseren Wohlstand?

Unterkünfte und Menschen

Ein wichtiges Kapitel sind unsere Erfahrungen mit den Unterkünften und Mensschen unterwegs. Abgesehen von den „Ruhetagen“ bei Freunden und Verwandten, haben wir die Unterkünfte ein bis zwei Tage vorher gebucht. Als Erstes haben wir den Zielort der kommenden Etappe ausgewählt, um dann örtlich nah nach Dachgebern (Gemeinschaft von Radfahrern die nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit eine Unterkunft anbieten) zu suchen. Klappte das nicht, sind wir auf das Buchungsportal www.booking.com gegangen, um Hotels oder Pensionen zu finden. Nach der Auswahl der Unterkunft wurde u.U. die Radroute entsprechend angepasst.

Während es bei der Übersicht der Dachgeber nur eine kleine Auswahl an Hinweisen zu den individuellen Unterbringungsmöglichkeiten gibt, steht bei Booking.com eine grosse Datenbank mit vielen Hinweisen und Bewertungen zur Verfügung. Trotzdem kann es dann zu Irritationen kommen, wenn Internet-Auftritt und Wirklichkeit im krassen Gegensatz stehen. So passiert bei einem Hotel in Werl. Dort wurden uns renovierte Zimmer und ein üppiges Frühstück auf der Homepage versprochen, tatsächlich bestand die Renovierung darin, daß die Rauhfasertapete im Zimmer mit Ölfarbe übermalt war und das Frühstück nur auf Nachfrage um Käse oder Wurst hätte erweitert werden können.

Die von uns gebuchten kleineren Hotels am Wegesrand waren zumeist in Familienbesitz und wiesen fast alle einen 3-Sterne Standard auf. Wir fühlten uns dort auch sehr wohl und willkommen. Trotz allem Komfort oder positiver Bewertung gilt, daß es die Menschen sind, die uns in der Unterkunft empfangen und damit den Anfang vom Wohlfühlen gestalten. Und dabei gibt es eben Solche und solche Menschen.

Wie geht es weiter?

Wenn wir all unsere Texte und Bilder zusammengefasst haben und auch wieder ein Reisetagebuch erstellt haben, machen wir uns Gedanken über das nächste Jahr und die nächste Tour. Zumindets werde ich mich bemühen, das Reisetagebuch vor Antritt der nächsten Reise fertiggestellt zu haben. Das hat leider für die letztjährige Tour nicht geklappt, so daß ich jetzt zwei „Manuskripte“ auf dem Tisch habe, um zwei Reisebücher zu schreiben.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Bernhard

    Hallo Wolfgang
    Wie wäre es mit einer Pilgerfahrt nach Spanien?
    Ich (66) folge dem EV3 bis ans Ende der Welt im September 😎

    (Ich hab dich auf der Karte der Französischen privaten Campingplätze gefunden)

    1. admin

      Moin Bernhard,
      ja das ist schon eine tolle Idee, die ich auch vor ein paar Jahren hatte. Damals war ich gerade Witwer geworden und wollte einfach „weg“.
      Habe ich aber dann doch nicht umgesetzt, stattdessen 3 Wochen durch Deutschland. War auch sehr schön.
      Jetzt bin ich im Duett unterwegs und da bekommt das Höhenprofil ein besonderes Augenmerk.
      Für das nächste Jahr denke ich „mal an Frankreich und eine Kombination der dortigen verschiedenen Fernradwege“. Mal sehen, was draus wird.
      Vorher muss ich noch das 2023er Reisebuch fertigstellen und dann noch das 2024er. Ich bin, wie jedes Jahr, guter Hoffnung, es vor der nächsten Tpur zu schaffen.
      Dir jetzt schon eine tolle Reise mit schönen Erlebnissen und Erinnerungen.
      P.S. Kann man die Reise irgendwo verfolgen??

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